Statin-Wahlberater
Dieser interaktive Berater hilft Ihnen, das für Sie passende Statin zu ermitteln, basierend auf Ihren individuellen Bedürfnissen, medizinischen Vorraussetzungen und Prioritäten. Geben Sie Ihre Daten ein und erhalten Sie einen personalisierten Empfehlung.
1. Wie stark müssen Sie das LDL-Cholesterin senken?
2. Gibt es medizinische Vorbehalte oder Nebenwirkungen, die Sie vermeiden möchten?
3. Welches Budget haben Sie pro Monat für die Medikamente?
Warum diese Wahl?
Vergleich der Alternativen
Statin | LDL-Senkung | Typische Dosis | Preis (€/Monat) | Nebenwirkungen | Empfehlung |
---|---|---|---|---|---|
Rosuvastatin (Crestor) | 55-60% | 5-10 mg | ≈ 30 € | Muskelschmerzen, erhöhte Leberwerte | |
Atorvastatin (Lipitor) | 45-55% | 10-20 mg | ≈ 20 € | Magen-Beschwerden, Kopfschmerz | |
Simvastatin (Zocor) | 30-40% | 20-40 mg | ≈ 12 € | Myopathie, Diabetiserhöhung | |
Pravastatin (Pravachol) | 25-35% | 10-40 mg | ≈ 15 € | Geringes Risiko für Muskelbeschwerden | |
Pitavastatin (Livalo) | 45-55% | 2-4 mg | ≈ 25 € | Leichte Übelkeit, selten Myopathie | |
Fluvastatin (Lescol) | 25-30% | 40-80 mg | ≈ 10 € | Durchfall, Kopfschmerz |
Sie stehen vor der Entscheidung, welchen Cholesterinsenker Sie einnehmen sollen? Crestor (Rosuvastatin) ist heute einer der meistverschriebenen Statine, aber ist er immer die beste Wahl? In diesem Artikel vergleichen wir Crestor mit den gängigen Alternativen und geben Ihnen konkrete Kriterien, mit denen Sie die passende Therapie auswählen können.
Was ist ein Statin und warum ist Rosuvastatin besonders?
Statine gehören zur Klasse der HMG‑CoA‑Reduktase‑Inhibitoren und reduzieren die körpereigene Cholesterinproduktion. Rosuvastatin, der Wirkstoff in Crestor, zeichnet sich durch eine besonders lange Halbwertszeit und eine hohe Bindungsaffinität zum Enzym aus. Studien aus den Jahren 2021‑2024 zeigen, dass Rosuvastatin durchschnittlich 55‑60 % des LDL‑Cholesterins senkt - ein Wert, den nur wenige andere Statine erreichen.
Die wichtigsten Alternativen im Überblick
Bevor wir in die Details gehen, hier ein kurzer Blick auf die fünf häufigsten Alternativen:
- Atorvastatin (z. B. Lipitor)
- Simvastatin (z. B. Zocor)
- Pravastatin (z. B. Pravachol)
- Pitavastatin (z. B. Livalo)
- Fluvastatin (z. B. Lescol)
Alle diese Wirkstoffe gehören ebenfalls zur Gruppe der HMG‑CoA‑Reduktase‑Inhibitoren, unterscheiden sich jedoch in Dosierung, Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofil.
Vergleichstabelle: Wirksamkeit, Dosierung und Nebenwirkungen
Statin | Typische Startdosis | LDL‑Senkung (Ø) | Häufige Nebenwirkungen | Preis (€/Monat, generisch) |
---|---|---|---|---|
Rosuvastatin | 5-10 mg | 55‑60 % | Muskelschmerzen, erhöhte Leberwerte | ≈ 30 € |
Atorvastatin | 10-20 mg | 45‑55 % | Magen‑Beschwerden, Kopfschmerz | ≈ 20 € |
Simvastatin | 20-40 mg | 30‑40 % | Myopathie, Diabetiserhöhung | ≈ 12 € |
Pravastatin | 10-40 mg | 25‑35 % | Geringes Risiko für Muskelbeschwerden | ≈ 15 € |
Pitavastatin | 2-4 mg | 45‑55 % | Leichte Übelkeit, selten Myopathie | ≈ 25 € |
Fluvastatin | 40-80 mg | 25‑30 % | Durchfall, Kopfschmerz | ≈ 10 € |
Die Zahlen basieren auf Metaanalysen aus PubMed (2022‑2024) und geben Ihnen einen schnellen Überblick, wo Crestor im Vergleich steht.

Wie wähle ich das passende Statin?
Ein einfaches Entscheidungsgitter hilft:
- LDL‑Zielwert: Wenn Ihr Arzt ein sehr starkes LDL‑Senkungsziel (< 30 % Grenze) vorgibt, ist Rosuvastatin meist die erste Wahl.
- Kostenbewusstsein: Für Patienten mit begrenztem Budget können Simvastatin oder Fluvastatin ausreichend sein - besonders wenn die Ausgangswerte nicht extrem hoch sind.
- Begleiterkrankungen: Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz profitieren häufig von Rosuvastatin, weil es weniger über die Leber metabolisiert wird.
- Nebenwirkungsprofil: Wer in der Vergangenheit Muskelbeschwerden hatte, sollte Pravastatin oder Pitavastatin in Betracht ziehen, da sie ein geringeres Myopathie‑Risiko aufweisen.
- Wechselwirkungen: Atorvastatin und Simvastatin haben zahlreiche Interaktionen mit CYP‑450‑Induktoren. Wenn Sie z. B. Grapefruitsaft konsumieren, ist Rosuvastatin sicherer.
Durch das Abwägen dieser Punkte finden Sie das Statin, das zu Ihrem Lebensstil passt.
Praktische Tipps für die Einnahme
Unabhängig vom gewählten Präparat gelten einige Grundregeln:
- Nehmen Sie das Medikament immer zur gleichen Tageszeit ein - meist abends, da die körpereigene Cholesterinproduktion nachts stärker steigt.
- Vermeiden Sie fettreiche Mahlzeiten unmittelbar nach der Einnahme, das kann die Aufnahme verzögern.
- Lassen Sie regelmäßig Blutwerte (LDL, ALT, CK) prüfen, besonders in den ersten sechs Wochen.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt - oft lässt sich die Dosis anpassen, bevor ein Wechsel nötig wird.
Ein Tagebuch kann helfen, Muster zu erkennen und Ihrem Arzt konkrete Infos zu geben.

Wann ein Wechsel sinnvoll ist
Manche Patienten starten mit Crestor, merken aber später, dass die Kosten zu hoch sind oder Nebenwirkungen auftreten. In solchen Fällen kann ein Umstieg auf Atorvastatin oder Prüfen von Generika sinnvoll sein. Wichtig: Nicht eigenmächtig absetzen - das erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie stark senkt Crestor das LDL‑Cholesterin im Vergleich zu Simvastatin?
Crestor (Rosuvastatin) reduziert LDL im Durchschnitt um 55‑60 %, während Simvastatin typischerweise 30‑40 % erreicht. Der Unterschied ist besonders bei hohen Ausgangswerten deutlich.
Welche Statine sind am günstigsten?
Fluvastatin und Simvastatin gehören zu den preisgünstigsten Optionen, oft unter 15 € pro Monat in generischer Form. Crestor liegt dagegen bei etwa 30 €.
Kann ich Crestor während der Schwangerschaft einnehmen?
Statine sind in der Schwangerschaft kontraindiziert, weil sie das Cholesterin des Fötus beeinträchtigen können. Wechseln Sie zu einem alternativen Lipidsenker nach ärztlicher Rücksprache.
Welche Nebenwirkungen sind bei Rosuvastatin am häufigsten?
Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und erhöhte Leberwerte sind die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen. Seltene, aber schwerwiegende Ereignisse wie Rhabdomyolyse sollten sofort ärztlich abgeklärt werden.
Wie oft muss ich meine Blutwerte kontrollieren?
Nach Therapiebeginn wird meist alle 6‑8 Wochen das LDL, die Leberwerte (ALT) und das Muskel-Enzym CK kontrolliert. Stabilisierte Werte erlauben dann jährliche Kontrollen.
Fazit: Crestor versus Alternativen
Wenn Ihr Ziel ein starkes LDL‑Senkungsziel ist und Sie keine starken Budgetbeschränkungen haben, bietet Crestor das höchste Wirksamkeits‑ und Interaktions‑Profil. Sollten Kosten, Verträglichkeit oder spezielle Begleiterkrankungen im Vordergrund stehen, lohnt sich ein Blick auf Atorvastatin, Pravastatin oder Pitavastatin. Der Schlüssel liegt im individuellen Abwägen - und natürlich im regelmäßigen Austausch mit Ihrem Arzt.
Kommentare
Miah O'Malley Oktober 21, 2025
Ich finde es faszinierend, wie ein einziges Molekül wie Rosuvastatin sowohl unser Herz schützen als auch unser Portemonnaie belasten kann. Deshalb sollte man nicht nur die Prozentzahlen im Tabellenblatt betrachten, sondern auch die persönliche Lebenssituation. Wer hohe LDL‑Zielwerte hat und gleichzeitig gut verträgt, kann Crestor wirklich in Erwägung ziehen. Wer jedoch ein knappes Budget hat, sollte die günstigeren Alternativen ernsthaft prüfen. Letztlich ist das Gespräch mit dem Arzt das eigentliche Entscheidungs‑Gefäß.
Timo Kasper Oktober 21, 2025
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, die dargestellten Daten zeigen eindeutig, dass Rosuvastatin in puncto LDL‑Senkung führend ist, jedoch auch preislich über den anderen Statinen liegt. Die Nebenwirkungsprofile unterscheiden sich dabei nur geringfügig, was die Auswahl vor allem von individuellen Faktoren abhängig macht. Es empfiehlt sich, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt die Prioritäten – maximale Senkung versus Kosten – zu gewichten. Auch die Verträglichkeit bei bestehenden Begleiterkrankungen sollte berücksichtigt werden. Ich hoffe, diese Zusammenfassung erleichtert die Entscheidung.
Sonja Villar Oktober 22, 2025
Also, wenn wir uns die Tabelle anschauen, dann sieht man sofort, dass Crestor sehr stark wirkt,, aber das kostet natürlich mehr,, und das ist für viele Patienten ein Problem,, besonders wenn man das Einkommen berücksichtigt,, da die Generika oft deutlich günstiger sind,, ich denke, hier muss man sehr individuell entscheiden,, und nicht nur nach den reinen Zahlen,, weil das Leben ja viel komplexer ist,, nicht wahr?
Greta Weishaupt Oktober 22, 2025
Der Unterschied zwischen Rosuvastatin und den anderen Statinen liegt nicht nur in der prozentualen LDL‑Senkung, sondern auch in der pharmakokinetischen Eigenschaften. Rosuvastatin besitzt eine lange Halbwertszeit, wodurch einmal tägliche Einnahme ausreichend ist. Im Vergleich dazu benötigen Simvastatin oder Fluvastatin höhere Dosen, um ähnliche Effekte zu erzielen. Die Bioverfügbarkeit von Rosuvastatin ist hoch, sodass geringere Dosen nötig sind. Darüber hinaus wird Rosuvastatin weniger über das Cytochrom‑P450‑System metabolisiert. Das reduziert das Risiko von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Patienten mit Leberinsuffizienz profitieren daher besonders von dieser Eigenschaft. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Milchsaure‑Verteilung, was die Verträglichkeit verbessert. Dennoch dürfen die häufigen Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen nicht ignoriert werden. Regelmäßige Kontrollen von Leberwerten und Kreatinkinase sind unerlässlich. Die Kosten von etwa dreißig Euro pro Monat liegen über dem Durchschnitt, was die Therapie langfristig belastet. Für Patienten mit begrenztem Budget können daher günstigere Generika eine sinnvolle Alternative darstellen. Letztlich sollte die Wahl des Statins auf einer individuellen Nutzen‑Risiko‑Analyse basieren. Ärzte sollten diese Aspekte gemeinsam mit dem Patienten besprechen, um die optimale Therapie zu gewährleisten. Eine transparente Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen stärkt das Vertrauen und verbessert die Therapietreue.